Das Jahr ist fast vorbei.......


 
Die Winterdekoration am Haus ist angebracht, schon bald sind die Weihnachtstage vorbei und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Jedes Jahr erleben wir es auf die gleiche Weise.....es kommt immer schneller als erwartet - gefühlsmässig! Aber wir sagen dankbar, es war ein gutes Jahr. Ausser ein paar kleine gesundheitliche "Ausrutscher" sind wir alle gesund. Mit den gesundheitlichen Ausrutscher meine ich Urs' Nierensteine die sich hartnäckig weigerten von ihm zu gehen! :-) Danach hat er bei seinen Bauarbeiten die Fingerkuppe seines Zeigefingers mit der Fräse fast abgetrennt. Das war mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden. Zwar ist das "Fingerberi" wieder angewachsen, aber der Finger sieht immer noch lädiert aus. Vielleicht erholt er sich mit der Zeit noch etwas.....wir werden sehen.
Unseren Vier und Dreibeinern geht es gut. Alle sind gesund und darüber bin ich wirklich dankbar und happy.

 
Pax ist letzten Herbst 9 Jahre alt geworden und es geht ihm gut. Jeden Tag wartet er bis wir endlich zum Laufen aufbrechen. Aber am liebsten liegt er vor der offenen Haustür, so dass er mich immer im Auge haben kann. Das mit der offenen Haustüre wird währen der Wintermonate immer ein bisschen schwierig.
Man will ja nicht das Vaterland heizen, nur weil der Pax sehen will wo sein "Mueti" ist!


Den Mädchen Manu (links) und Chica geht es gut.....sie sind aber nicht so kälteresisdenz und bleiben lieber im warmen Haus. Wenn die Sonne scheint, teilen sie sich sogar das Kissen um voll geniessen zu können.


Urs liebt es am PC zu spielen. Er ist so richtig auf den Geschmack gekommen, als er wegen seinem Finger nicht viel anderes machen konnte. Jetzt spielt er am Internet Strategie Spiele......
An seinem Hausprojekt konnte Urs nicht so viel erledigen wie er das gerne gemacht hätte. Aber es läuft ja nicht weg und wir haben keine Eile, weil wir ein Dach über dem Kopf haben.....alles andere ist Bonus.


Ja und ich? Ich pass auf, dass es allen gut geht und jeder bekommt was er braucht....mich inbegriffen! An ruhigen Tagen schreibe ich neue Geschichten für eine eventuelle Fortsetzung von "KANADA IST BÄRENSTARK." Das Schreiben ist nach wie vor eine grosse Leidenschaft von mir und die vielen positiven Reaktionen haben mich ermutigt weiter zu machen.

Wir vom Sunny-Hill wünschen allen unseren Freunden und Lesern meines Blogs, einen friedlichen Jahrewechsel. Möge es doch endlich Friede werden auf Erden, das ist einer meiner Herzenswünsche und dass wir auch im nächsten Jahr gesund bleiben und voller Ideen unser Leben gestalten können. 
 
Wir brauchen nicht mehr als:
 Friede
Gesundheit
Respekt und Liebe.....
für die Menschen, Tiere und unsere Natur!
 
 
 







es weihnachtet!


Es weihnachtet....und wenn es das tut, dann  kommt das Christkind ab und zu auch bis zu uns auf den Sunny-Hill!
Vor ein paar Tagen hat es uns einen Abholschein in unsere Mail Box gelegt, den wir dann gegen ein Geschenkpaket aus der Schweiz eintauschen durften! :-)
An diesem Freitagabend waren wir auf dem Weg nach Creston, wir wollten wieder mal ein chinesisches Buffet geniessen. Da sagte ich zu Urs: komm wir fahren "hintenrum" und leeren noch die Mail Box, vielleicht gibt es ja eine Überraschung und nicht immer nur Rechnungen. Genau so war es! Mit dem Auspacken des Päckli, mussten wir uns dann gedulden bis wir wieder zuhause waren. Aber dann konnte uns nichts mehr halten....immer mehr gute Sachen kamen zum Vorschein, sogar zwei Zeitungen lagen den Leckereien bei.
Liebe Irma und Heinz.....vielen herzlichen Dank dafür, dass ihr uns jedes Jahr wieder so eine Überraschung schickt......was nach Kanada wirklich nicht billig ist!
Sandra auch Dir....herzlichen dank für das Aromat :-) Wir geschätzt, danke!
Und so geniessen wir die nächsten Wochen Truffes, Magenbrot und Läbchueche......und für Urs liegt immer ein Päckli Tabak mit dabei......er sagt auch Danke. Ein Vermicelle wird es an Weihnachten geben......da freuen wir uns darauf.....
Schöne Weihnachten und ein glückliches neues Jahr in die Schweiz zu Winterbergers......und danke no einisch viu, viu mou.


Wir sind im "Bild der Frau"

 
Irgendwann im letzten Sommer hatte ich bei der Redaktion der Zeitschrift "Bild der Frau" nachgefragt, ob es möglich wäre mein Buch vorzustellen. Kurzum bekam ich eine freundliche Antwort zurück: Wenn es in einen von ihnen geplanten Artikel passen würde, dann auf jedenfall. Bis vor 3 Wochen hörte ich nichts mehr und ich hatte es für mich ad acta  gelegt. Da schrieb mich die Redaktion erneut an und teilte mir mit, dass sie mein Buch in einem Kanadabeitrag unterbringen möchten. Das freute mich natürlich.
Wir vereinbarten eine Zeit für ein Telefoninterview und ich sollte unterdessen Bilder schicken, möglichst viele.....auch ältere.
So kam dieser Bericht zustande in der Ausgabe vom 9. Dezember 2016 erschienen ist.

 
Irgendwie gab es wohl doch ein paar Missverständnisse.....wir lebten natürlich nie in einem Wohnwagen! Ein Trailer ist in Kanada wie ein kleines Haus, nur ist dieses Haus mobil. Nicht wie ein Wohnwagen zum ziehen, sondern wird mit einem Sattelschlepper transportiert. Strom hatten wir nach ein paar Monaten, fliessend Wasser nach knapp 2 Jahren.......
Auch liest es sich komisch: dass ich über den Berg spaziere......eigentlich ist es mehr eine Bergwanderung als ein Spaziergang! ;-)
Trotzdem, der Bericht gefällt mir gut, auch wenn die Bilder alle älter sind. Nur das Haus sieht immer noch aus :-)
Und....ich bin mit unserem Präsidenten Justin Trudeau, auf der gleichen Seite, im gleichen Bericht.....how cool ist das?

Es ist kalt

 

Es ist kalt .....ich weiss das ist relativ......aber für mich sind 16° minus kalt. Die richtige Zeit um die langen Unterhosen aus der Schublade zu nehmen. Viele denken sich jetzt: WAS? Aber glaubt mir, es kommt nicht darauf an wie es aussieht, warm muss es sein und zudem zieh ich ja meine Jeans drüber und kein Mensch sieht mein "Darunter"!
Heute Morgen war der Himmel wolkenlos und wenn man an die Sonne stand, war es fast schon wieder mild. :-) Chica hat das jedenfalls schnell gemerkt und wenn wir auf Pax warten mussten, setzte sie sich auf ein schneefreies, sonniges Plätzchen.
Unser Bub braucht für alles ein bisschen länger. Er muss jedes Ästchen und fast jeden Grashalm absegnen. Wenn es so kalt ist,  ein bisschen mühsam!


Regelmässig müssen auch die Pfoten von den kleinen Schneeklümpchen die zwischen den Fussballen festsitzen, entfernt werden. Danach fragen die Hundeaugen nach einem Gutzi und weitergehts.

 
Für einmal war Pax der schnellere und musste auf uns warten, was er geduldig machte. Ihm können so viele Minusgrade auch nichts anhaben.
Chica war happy, als wir wieder zuhause waren und legte sich gleich vor den warmen Ofen zu Nemo.
 


Ab Samstag soll es wieder Schnee geben und dann wird es auch nicht mehr so kalt sein.

Mützen aus Deutschland




Urs spielt am PC das Spiel:"Rail Nation" und da trifft er viele Menschen....so auch Tom aus Deutschland. Wie es so ist, man erzählt sich von der Arbeit, von den Tieren, von der Familie und so weiter. Urs gibt auch gern meine Blog-Adresse weiter, was ich sehr schätze:-) Zurück zum Spiel.......da hatte Urs seiner Spielfigur eine Kappe übergezogen, was sein Mitspieler Tom sehr amüsiert hat. Weil es aber bei uns wirklich sehr kalt geworden ist, versprach Tom, uns zwei Mützen zu schicken, die seine Mum stricken tut.
Gestern sind die Mützen per Post gekommen.....superweich und wirklich wunderschön!


Urs am PC......
 
Urs und ich bedanken uns hier noch einmal für die nette Geste der Mützen. Im Gegenzug habe ich ihnen eines meiner Bücher zukommen lassen.
Es gibt doch noch nette Menschen und gute Seelen.....danke Erna und Tom und liebe Grüsse aus Kanada!



Sankt Nikolaus und Grittibänze


Wie jedes Jahr am 6. Dezember, habe ich auch heute "Grittibänze" gemacht. Diese Hefeteigmannen oder Frauen sind in der Schweiz ein muss am Chlaustag. Das Rezept ist das gleiche wie für die Züpfe.....also nicht süss. Urs und ich werden sie heute Abend essen mit Butter, Honig und Marmelade. Dazu gibt es Kakao.  So haben wir die Grittibänze schon als Kinder gegessen, mit Butter, Honig und Konfitüre und  für uns Kinder gab es Kakao dazu. Manche Dinge ändert man besser nie. Sie schmecken am besten wie man es von früher kennt.


Als ich heute Morgen aufstand, zeigte das Thermometer 11° minus. Nicht ungewöhnlich um diese Jahreszeit. Schnee haben wir nicht mehr viel.....dafür scheint die Sonne und überall hatten sich Eiskristalle gebildet. Das Laufen mit den Hunden, war heute Vormittag besonders schön, trotz der Kälte.


Richtige kleine Kristallgebilde hatten sich am Boden festgesetzt. Pax hat sie als Wasserersatzt gekaut.



Eine lange Pause haben wir dann nicht gemacht, es wäre für Chica zu kalt geworden.


Manu kennt dieses Problem weniger. Sie rennt die Strecke drei Mal vor und zurück um Chica zu "hüten". Sie ist ein robustes, kleines Mädchen.

 

Für Pax ist es das ideale Wetter, obschon ihm seine Knochen auch mal was anderes erzählen!
Von mir aus könnte es die nächsten paar Wochen so bleiben, obschon eine weisse Weihnacht doch auch schön wäre.

meine Freundin Erna


meine Freundin Erna.......
Erna und ich waren mal befreundet, als ich noch in der Schweiz lebte. Wir waren Arbeitskolleginnen, unsere Schreibtische standen bloss ein paar Meter voneinander entfernt. Oft gingen wir zusammen zum Lunch oder machten in der Mittagspause einen kurzen Spaziergang im nahe Wald. Sie wohnte in Murten und ich in Ittigen, wo wir in der gleichen Versicherung arbeiteten. Oft war ich in Murten bei ihrer Familie eingeladen und wir machten uns einen lustigen Tag.
Als ich mich zu einem Kurs für Shiatsu anmeldete, durfte ich oft an Erna meine ersten Kenntnisse ausprobieren. Sie war ein fröhlicher Mensch und ich mochte sie sehr gern. Dann ging ich nach Kanada. Am Anfang telefonierten wir regelmässig. Als ich das erste Mal zu Besuch in die Schweiz flog, holte mich Erna in Zürich ab und ich blieb die ersten zwei Tage bei ihr in Murten. Aber irgendwie lebten wir uns auseinander und unser Kontakt schlief ein. Vor ein paar Tagen habe ich so oft an Erna denken müssen.....ich weiss den Grund nicht. Mir fehlte der Mut, nach so vielen Jahren einfach bei ihr anzurufen. So setzte ich mich an den PC und suchte nach Erna, ob ich irgend etwas finde.....Facebook, Twitter.....Google. Dann wurde ich fündig. Einen Eintrag der Gemeinde Murten, im Kirchenarchiv: Erna........hat nach langer, schwerer Krankheit im Sept. 2014 im Alter von 63 Jahren ihre Ruhe gefunden.......
Meine Freundin Erna ist nicht mehr da. Traurig und betroffen dachte ich, wie selbstverständlich wir doch die Anwesenheit unserer Mitmenschen nehmen. Dabei können wir zu jeder Zeit abgerufen werden......nicht erst mit 100 Jahren!

Katz und Maus......

Seit ein paar Wochen spukt es nachts um und im Haus. Nicht dass ich keine Ahnung hätte was da vor sich geht, nein, nein. Ich höre es rascheln, kratzen und trippeln. Also wird die grosse Falle wieder gesetzt und da es nachts kalt ist, mache ich die Falle mit etwas Heu kuschliger. Ja, ja ich weiss, die meisten --- alle --- machen keine kuschligen Fallen. Aber sie sollen ja nicht die ganze Nacht auf dem kalten, nackten Boden hocken......gingen sie den überhaupt in die Falle!
Seit ein paar Tagen, nein seit 2 Wochen, lege ich ein Stückchen Hundegutz als Köder aus und jeden Morgen ist der Gutz weg und die Falle immer noch offen und leer. Ich habe es dann mit Trockenfutter für Katzen probiert und mir überlegt, dass sie oder er, Probleme beim Transportieren bekommen.  Das Tier kann ja nicht alles mitnehmen. Aber immer ist am Morgen der Köder weg und die Falle leer und offen.

Heute Morgen nun war die Falle zu......aha! Vorsichtig näherte ich mich, denn wegen dem Heu hätte sich das Wesen ja verstecken können. Ich hob den Käfig hoch, nicht's..... Köder weg, Falle zu! Jetzt war ich doch leicht irritiert und als ich dann noch das klein Nest im Heu sah, musste ich wirklich lachen.                   Dieser Frechdachs! Da hat doch tatsächlich jemand geschafft in der Falle im Heu zu schlafen und wieder hinaus zu schleichen. Aber irgendwann.....irgendwann da werde ich ihn erwischen!


Wir haben auch Mäuse.....wer hat die nicht, wenn man im Busch wohnt? Überall habe ich Mäusefallen aufstellen müssen und Urs muss jeden Morgen die Fallen entleeren. Sie hätten auch die Wahl der Lebendfallen, aber nein.....sie gehen den einfacheren Weg und das ist der, in den Tod! Sorry, ich habe mir wirklich Mühe gegeben und viel Geld für die Fallen bezahlt. Habe mich beraten lassen um ja die richtigen auszusuchen. Mit "richtig" meine ich die, die von den Mäusen gern benutzt werden! Anscheinend gibt es diesbezüglich Erfolgsquoten! Ab und zu verirrt sich eine Maus in eine der Lebendfallen. Vor ein paar Tagen, ich wollte gerade ins Bett, hörte ich etwas was mich ahnen und hoffen lies. Mäuse knirschen mit den Zähnen wenn sie gestresst sind. Ich wollte sie nicht länger als nötig gefangen halten und darum setzte ich mich im  Pyjama und mit Pantoffeln an den nackten Füssen ins Auto und fuhr bis zum Highway runter, zum Eingang unserer Einfahrtstrasse. Unsere Zufahrt ist mehr als einen halben Kilometer lang und den wollte ich nicht in der Dunkelheit zu Fuss gehen......nur für die, die sich wundern, dass man zum Freilassen der Maus mit dem Auto fahren muss! Zudem wollte ich im Schein der Scheinwerfer sicher machen, dass sie auch wirklich abhaut. Das erste Mal als ich das machte, rannte die Maus nach einer kurzen Bedenkzeit ab in den Busch. Auch dieses Mal öffnete ich die Falle im Scheinwerferlicht vom Auto und wartete darauf, dass der kleine Wicht realisiert, dass die Freiheit winkt. Diese Maus hüpfte mit einem Sprung aus der Falle und rannte an mir vorbei, in der Richtung aus der wir eben gekommen sind.
Ich musste lachen, es sah so lustig aus. Bin nicht sicher wer von uns beiden eher wieder zuhause war. Ach was soll's......es ist ja bloss eine Maus!

Ende Oktober

Es ist ende Oktober. Bei uns stehen beide Türen (Haustüre und Wohnzimmer) weit offen, als ob wir nachholen müssten. Irgendwie müssen wir das auch, nach einer wochenlangen Regenzeit. Heute scheint die Sonne und es sind ganze 23°. Endlich! So stellen wie wir uns einen goldenen Oktober vor. Vielleicht kriegen wir Verlängerung und der November ist nun der goldene Monat. Ich hätte nichts dagegen.
Aber etwas hat mich doch erstaunt. Ich habe Nesseln beim Haus --- wird für Tee frisch oder getrocknet gebraucht. Im Herbst schneide ich sie jeweils über dem Boden ab. Ich trage dazu Handschuhe, aber heute haben mich die "Dinger" trotzdem gebrannt, wie im Frühjahr! Als die alten Nesseln weg waren, sah ich, dass schon ganz viele neue, kleine Pflänzchen spriessen.


Auch der Fliederbusch hat zwischen den Blättern die noch übrig geblieben sind, dicke Knospen.




Die Tomaten hatte ich vor ein paar Wochen, als wir den ersten Frost hatten vom Grünhaus in mein "Malstübli" gestellt und heute entdeckte ich zwei neue Blüten. Auch die Rose hat neue Knöpfe gemacht......ich freu mich natürlich. Obschon die Tomate keine Chancen mehr hat......

 
 
Vor ein paar Tagen hatten wir Besuch von einer Grouse Familie. Diese kleinen Hühner leben im Busch und haben die Grösse eines Rebhuhnes. Wir haben viele davon und sie begegnen uns überall. Sie können fliegen und sind oft in den Bäumen. Werden sie am Boden aufgescheucht, dann rennen sie vor einem her, sie scheinen eine leichte Beute für Kojoten zu sein. Aber sie sind so gut getarnt, sind schwer auszumachen. So oft schon haben mich diese Hühner beim Laufen zu Tode erschreckt. Wen wundert's, wenn nur ein paar Schritte neben dir im Busch etwas hochflattert. Es könnte ja auch was anderes aus dem Busch kommen!  ;-)

 

In diesem Sinn.....liebe Herbstgrüsse vom Sunny-Hill


Aussteigen beginnt im Kopf

                                 
                                             Ein Bild von unserem Haus im Januar

Vor ein paar Tagen habe ich mich bei FB einer Gruppe angeschlossen,  die über das Thema: "Aussteiger und solche die es werden wollen" diskutiert. Anhand der Beiträge konnte ich leicht feststellen, dass das Wort Aussteigen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen einhergeht.
Das was ich hier schreibe ist nur meine Meinung und ich will niemandem zu nahe treten, oder kritisieren aber es ist nicht zu übersehen, wie viele eine "Karl May Romantik" im Hinterkopf haben, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hat. Aussteigen beginnt im Kopf und würde auch viel verändern, ohne dass man gleich von 100% auf 5% um- oder aussteigen würde.
Ich bin 2001 im Alter von 51 Jahren von der Schweiz nach Kanada gekommen. Mir ging dieser Konsumstress und alles was man unbedingt haben musste, auf den Wecker. 
Auch ich hatte "Vorstellungen" als ich nach Kanada kam! Mein wichtigstes Anliegen war, mein Leben einfacher gestalten zu können und mehr Platz zu haben. Tiere bedeuten mir sehr viel und in meinem neuen Leben wollte ich unbedingt Tiere haben, der Natur näher sein......und vor allem, mehr Platz und keine Nachbarn! Ich wusste auf was ich --- realistisch --- verzichten könnte und was ich in meinem Leben behalten möchte. Aber ausser dem, hatte ich keine Ahnung was es heissst "so" zu leben. Unser Grundstück war oder ist, nur Busch. Mein Partner und ich, wir haben über Jahre geschuftet, damit wir hier überhaupt leben können. In Kanada kostet auch das einfache Leben Geld. Man muss Steuern bezahlen, ob man ein Aussteiger ist oder nicht. Man muss sich an Gesetze halten was Fischen und Jagen anbelangt.

                                                  
                                                  Blick vom Berg

Wir leben 30 Kilometer zur nächsten Ortschaft wo wir auch Einkaufen, zum Arzt gehen oder eben mal Freunde treffen. Dazu brauchen wir ein Fahrzeug. Das kostet Versicherung, Benzin und Unterhalt. In den ersten 2 Jahren hatten wir kein fliessend Wasser. Im Sommer ist es hier für Monate über 30° und wir haben viel gearbeitet. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir die gewohnte Dusche nie gefehlt hat. 
Die Winter sind kalt und lang und wir mussten mit Feuerholz vorsorgen. Um uns den Weg vom vielen Schnee freizuhalten mussten wir einen Traktor kaufen, der diente uns auch beim Bauen und sonstigem Transportieren von Gegenständen. Die ersten Monate hatten wir keinen Strom, kein Licht, keinen Kochherd, keinen TV, kein Internet oder Handyanschluss. Romantisch? Ja vielleicht für eine kurze Zeit. Seit 3 Jahren bauen wir an einem neuen Haus --- in Eigenleistung--- weiter oben auf dem Berg. Wir machen das, weil es Urs' Traum ist, da oben wohnen zu können und weil der Mensch eine sinnvolle Beschäftigung braucht. Da oben werden wir "off Grid" sein, was meint, wir haben keinen Strom. Wir haben eine bescheidene Solaranalage.....gekauft, Kostenpunkt: 23'000 Dollar! Wir mussten eine Well bohren lassen damit wir Wasser haben: 12'000 Dollar! und um das Haus bauen zu dürfen --- im Busch! --- mussten wir eine Baubewilligung einholen. Auch hier in Kanada darf man nicht mehr einfach alles machen.

                              das neues Projekt.....noch ein langer Weg!

Und doch ist es ein realistischer Abbau vom Konsumverhalten. Wir besitzen nur was wir brauchen....uns nützlich ist und dient. Kleider kaufen wir --- wenn überhaupt --- was zweckmässig ist und vieles holen wir uns im Second hand Shop und ein Mobiltelefon habe ich nur für unterwegs.....sollte ich mal Hilfe brauchen.
Wir müssen uns hier anpassen.....an wilde Tiere, das Wetter die Gegebenheiten und rücksichtsvoll mit der Natur umgehen. Je näher man in und mit der Natur lebt, desto einfacher und sinnvoller scheint das Leben zu sein.
Für mich heisst Aussteigen, nicht einfach auf alles verzichten......für mich bedeutet es; aus dem gewohnten Rad aussteigen, bewusster zu leben, Dankbar zu sein für alles was wir haben und nutzen dürfen......Behutsamkeit üben im Umgang mit Menschen, Tier und der Natur. Ich bemühe mich täglich, auch wenn mir --- vor allem ersteres --- nicht immer gelingt.



In diesem Sinn, liebe Grüsse an alle und ein Dankeschön an die, die meinen Blog ab und zu besuchen. Über einen Kommentar freue ich mich immer!

 



Vorboten


Heute Morgen als ich aufstand, waren es gerade noch 1° plus. Das Gras war weiss und crispy. Es war nun schon der dritte Morgen, wo es einen Raureif hatte. Als ich um neun Uhr mit den Hunden auf unserem Waldweg ging, spürte ich die Kühle des Morgens. Normalerweise wärmt uns um diese Zeit die Sonne. Aber heute lugte sie erst zaghaft über die Tannenwipfel. Da wo die Sonne schon durchkam und den Boden berührte, war es nass und die Erde dampfte. Auf dem Waldboden wo wir fast täglich gehen, liegt nun ein Teppich aus goldenem Laub. Die Laubbäume sind leuchtend gelb, der rote Ahorn fehlt hier in BC in den Wäldern fast gänzlich. Ich finde die Herbstfarben die wir hier haben, trotzdem sehr schön. Sie erhellen das Gemüt und tun der Seele gut. 
                                                                                                                                                 Gestern in den Nachrichten, wurde eine Wetterkarte von British Columbia gezeigt. Im Yukon werden die ersten Schneefallwarnungen vorausgesagt, mit Temperaturen weit unter der null Grad Grenze. Diese werden nun langsam über die Wetterkarte weiter südlich kommen. In fünf bis sieben Wochen wird es auch bei uns ---- ausser in Vancouver und dem Island --- Schnee geben. Bis dahin muss das Feuerholz unter Dach sein, die Blumenkübeln, Ampeln und Kistchen geleert und zugedeckt und die Büsche zurückgeschnitten. Auch die Gartenschläuche werden zusammengerollt und das Wasser aussen über den Winter abgestellt. Das kleine Grünhaus ist bis auf ein paar Geranienstöcke auch leergeräumt. Meistens schaffen wir alles bevor der erste Schnee kommt und sonst bekommen wir sicher eine zweite Chance, weil der erste Schnee meistens noch nicht liegen bleibt!
 
 

Aber im Moment blühen die Blumen die ich beim Haus habe, immer noch sehr schön und die Hagebutten an den (wilden) Rosenstöcken sehen so schön aus, dass ich sie noch nicht schneiden möchte. Vielleicht warte ich damit doch bis zur zweiten Chance. :-)
 
Auch Chica und Manu geniessen die wärmende Sonne am Nachmittag.
In diesem Sinn, wünschen wir allen einen schönen und sonnig warmen Herbst!
 



nächtliche Begegnung

 
Dieses Bild von einem Skunk oder Stinktier habe ich aus dem Internet stehlen müssen, denn ich habe selber (noch) keines.
Vor zwei Tagen, oder besser vor zwei Nächten, hatte ich eine herzige Begegnung.
Im kleinen "Schöpfli" gleich neben dem Haus, habe ich immer eine Falle für Pack-Rats aufgestellt. Vor zwei Nächten hörte ich morgens um 3.30 einen Lärm. Ich wusste gleich, da muss eine Ratte in der Falle sitzen. Die kann aber die drei Stunden bis zum Morgen wirklich warten und ich drehte mich auf die andere Seite und probierte wieder einzuschlafen. Aber das Rütteln des Käfig hörte nicht auf und bei diesem Lärm war ans Einschlafen nicht mehr zu denken.
Widerwillig stand ich auf --- draussen war es immer noch stockdunkel --- und ich ging mit der Taschenlampe ums Haus herum zum Schöpfli. Im Schein der Lampe sah ich nun, wer wirklich in der Falle sass. Ein kleines Stinktier wollte sich wohl den Köder holen. Das kleine Tier hatte just genug Platz in der Falle, konnte sich aber weder umdrehen noch sonst etwas. Wäre es ein ausgewachsener Skunk, hätte er erstens keinen Platz in diesem kleinen Käfig und zweitens würde es nun sehr unangenehm und streng riechen. Das tat es nicht und darum wusste ich, dieser Skunk war noch ein junges Tier.....vor seiner Pubertät! :-)
Ich kniete mich auf den Boden nah zu der Falle und sprach mit dem kleinen Skunk:"Also wenn ich dich nun rauslasse, dann gehst du gleich weg und kommst nicht wieder, o.k?"
Dann geschah etwas was mir ans Herz ging.....der kleine Skunk streckte sein Vorderbeinchen zwischen dem Gitter der Falle heraus, in meine Richtung.
"Ja ja, ich lass dich gleich raus, warte".......
Der Skunk sah mich ruhig an und ich öffnete das Türchen hinten an der Falle. Langsam bewegte er sich rückwärts aus seinem Gefängnis. Dann blieb er einen Moment sitzen --- ich kniete immer noch am Boden --- und wir sahen uns sekundenlang an. Dann drehte sich der Kleine um und verschwand in der Dunkelheit.
Wieder einmal war ich so froh, dass ich mich für Lebendfallen entschieden habe.

Spaziergang.......

  
    Gleich nach dem Lunch fuhren wir zum Bauplatz von unserem Haus, wir mussten was ausladen. Heute ist das Wetter so schön und warm (25°) und so fragte ich Urs, ob er mitkommt auf einen kurzen Spaziergang. Wir hatten weder Bärspray noch was zum Trinken mit uns, darum wollten wir nicht weit in den Busch gehen.
 


Auf der ersten Lichtung sind die zwei Stühle dem Übermut der Bären schon wieder zum Opfer gefallen! Vielleicht sollten wir es im Frühjahr mit etwas robusteren probieren. :-)


Was haben wir doch für ein schönes Grundstück zum Laufen. Die Hunde blieben zuhause, weil ich den Fotoapparat mitgenommen hatte und weil ich ein bisschen in Ruhe die Natur geniessen wollte. Mit den Hunden war ich schon heute Morgen auf einem Walk durch den herbstlichen Wald. Obschon, eigentlich ist es doch noch recht grün bei uns.


Bis zum Grufti sind wir gegangen. Geht man mit mir über den Berg, dann braucht es schon ein bisschen Geduld. Mal gehe ich durch den Busch, da sieht es aus wie in einem Naturpark.....alles liegt kreuz und quer.


Im Frühjahr bis zum Sommer fliesst hier auch ein kleiner Creek (Bach) durch, Auch heute war alles feucht weil es da viel Schatten gibt und es erst kürzlich geregnet hatte.


Dann liege ich wieder auf dem Bauch um das Moos auf einem Bild festzuhalten.......


oder ein anderes Bild das ich wunderschön finde!


Eine kleine Welt für sich......


In der Zwischezeit begutachtete Urs den Baum den er demnächst zu Brennholz verarbeiten muss. Es ist eine Balsam fir.....weiss gar nicht wie der Baum auf Deutsch heisst. Sein Holz ist sehr leicht und harzig.

 
Am Stamm hat es viele dieser kleinen "Büggeli" und wenn man  da darauf drückt, spritzt Harz raus und es riecht sehr stark, aber eigentlich angenehm.


Zwei Stunden brauchten wir für den kurzen Spaziergang, es ist halt im Moment wirklich sehr schön im Busch und ein paar Mal haben wir uns hingesetzt den vielen Geräuschen zugehört......

Ein kurzer Ausflug


Es ist Herbst, eine wunderschöne Zeit zum Reisen. Eigentlich hatte ich einen Trip nach Smithers zu unseren Freunden, Fred und Ursi geplant. Irgendwie fühlte ich aber, dass es keine gute Idee wäre, für fast 2 Wochen wegzubleiben. Urs hat immer noch Fäden in seiner Fingerkuppe und mein Nacken reagiert auch immer noch empfindlich auf lange Fahrten. Als kleines Trostpflaster plante ich nur einen kurzen, 3tägigen Ausflug nach Lake Louise, Golden und übers Okanagan Valley zurück nach Creston.
Die Fahrt durch den Kootenay National Park war wunderschön, ich hatte aber auch drei sonnige, warme Tage erwischt! Die Berge hatten schon den ersten Schnee und weiter unten die leuchtend gelben Bäume im Herbstlaub.


In Lake Louise angekommen musste ich feststellen, dass ich nicht die Einzige war, die diese Gegend geniessen wollte. Kein Parkplatz, alles war besetzt und Lake Louise platzte fast aus den Nähten. Da wollte ich mich nicht auch noch der Menschenmenge anschliessen und so bin ich kurz entschlossen weitergefahren. Ich kann ein anderes Mal zum Chateau und zum See fahren......


Dieses Bild ist vom Rogers Pass......aber auch da, so viel Verkehr. Das hatte ich so noch nie erlebt. Überall Camper, Wohnwagen, Anhänger mit Boot und auch viele Biker und jeder hatte es "pressant."
Well.....es ist halt wirklich eine schöne Strecke und eine wunderschöne Gegend.


Dieses Bild entstand kurz bevor man aus den Rockies rausfährt, Richtung Sicamous BC. Ich machte oft einen Halt um die wunderbare Aussicht zu geniessen, habe mir meine Zeit genommen.


Was ich immer wieder ganz toll finde ist, dass man trotz allem noch Seeufer findet wo kein Mensch sitzt oder sünnelet. Ich war allein, ass mein Sandwiche und genoss die Wärme der Sonne. Es war so ruhig, obschon die Strasse gleich beim See vorbei führt. Ein See ganz allein für mich!


Bevor ich über den Kootenay Pass nach Hause fuhr, machte ich noch Halt im Nancy Greene Provincial Park. Das ist nur etwa zwei Stunden von Creston entfernt und ich war schon öfters für eine kurze Auszeit an diesem Platz. Glücklich kam ich nach 1400 Km wieder gesund und zufrieden zuhause an.
Nun kann der Winter kommen, ich bin bereit......na ja vielleicht nicht gerade in den nächsten paar Wochen :-)