Das Wohnwagenleben ist vorbei

Die letzen sieben Monate war mein Alltag ein wenig koplizierter als üblich......wenn mein Leben überhaupt je kompliziert ist !!! :-)
Ab Ostermontag schlief ich allein im Wohnwagen und Urs blieb mit den Hunden im Haus. Ich freute mich wirklich auf diese Auszeit, es war ein bisschen wie Urlaub......aber eben, nur ein bisschen.

Dann zügelten wir auch die Küche aus dem Haus und ich benutzte oft den Barbecue und natürlich die Küche im Wohnwagen. Wir assen wann immer möglich draussen und es war super. Es war ein besonderer Sommer -- kreativ, lebendig, arbeitsreich und mit vielen neuen Erfahrungen und Herausforderungen.



Viele schöne Begegnungen .....eben ein bisschen wie Urlaub....
hier mit meiner Freundin Herta.

Auch die "Wohnwagenschlaferfahrungen" waren speziell. Nachts bin ich oft wegen diesen ungewohnten Geräuschen aufgewacht. Es ist ein besonderes Gefühl wenn der Regen laut auf's Wohnwagendach trommelt, als ob man unter der Dusche steht. Oder wenn Kojoties jaulend und jäppend den Berg hochziehen. Einmal bin ich aufgewacht, weil ein Hirsch ganz nahe am Wohnwagen stand und seine schnauzende Laute von sich gegeben hat. Oder wenn Tannzapfen auf's Dach fielen..... 
Oft habe ich mich ab diesen Geräuschen erschrocken, habe im Bett gelegen und in die Dunkeheit gestarrt und gehorcht ob ich was ausmachen kann. Aber wirkliche Angst hatte ich nie. Oder die Mondhellen Nächte, wenn das Mondlicht genau durch mein Schlafzimmerfenst schien und mich für eine kurze Zeit am Weiterschlafen hinderte.

Mein Plan war, dass ich ab November wieder im Haus schlafen würde. Zwar nicht im neuen Hausteil, noch nicht in meinem neuen Schlafzimmer, aber trotzdem im Haus. Letzten Dienstag, als ich im kühlen, feuchten Wohnwagen aufgestanden bin, habe ich mir gesagt; so, that's it! Jetzt mag ich nicht mehr. Nachts ist es doch schon recht kalt und wenn ich die Heizung auf eine angenehme Wärme stelle, dann gibt es Kondensierung an den Fenster und zweitens kommt die Heizung alle zwanzig Minuten an und das stört mich.  Zudem wurde meine Wärmeflasche bis so um vier Uhr auch kalt und dadurch war es echt ungemütlich.

So, jetzt schlafe ich wieder im Haus und gehöre auch wieder mehr zur Familie. Zwar habe ich in meinem Gästezimmer ein ein paar Sachen eingelagert und es ist deswegen ein bisschen eng und nicht so heimelig wie es sonst. Aber was solls.....auf dem Futon schlafe ich für die paar Wochen auch noch gut und vorallem.....es ist warm. :-)


Weil das Grillen an dunklen, kühlen Herbsttagen auch nicht mehr lustig ist, haben wir den alten Kochherd in die zukünftige Küche gestellt, provisorisch Wasser anschliessen lassen und nun koche ich (provisorisch) im neuen Hausteil. Meine neue Küche kommt irgendwann im Dezember....oder so.
Ich habe mir Zeit gelassen mit dem Designe der neuen Küche und darum dauert es ein bisschen länger, dafür so wie ich es haben möchte. 

Mein Schlafzimmer ist bereit für die Farbe, danach machen Urs und ich die Holzdecke rauf und verlegen den Boden, den ich gestern ausgesucht habe......ich freue mich auf unsere neue Haushälfte und es ist schön an der Wärme und im Trockenen zu Arbeiten. 



Heute haben wir uns diese elektrische Feuerstelle bestellt, darauf freue ich mich besonders.....eine gemütliche Sitzecke wo man die Beine hochlagern, lesen und einfach ruhig sitzen und die Seele pflegen kann. In diesem Raum wird es keinen Fernseher geben......

Der Um- und Anbau unseres Hauses


Mit diesem kleinen, älteren Trailer haben wir 2002, hier auf dem Berg angefangen. Im Sommer 2004 vergrösserten wir unser Haus mit einem Anbau. Aber immer stand die Idee, dass wir als nächstes den Trailer wegnehmen und unser Haus mit einer zweiten Haushälfte vervollständigen.



Aber wie es oft so geht.....man arrangiert sich mit der Wohnsituation und man verschiebt und verschiebt, bis es dann nicht mehr geht. Der alte kleine Trailer wies immer mehr Schlupflöcher für Mäuse und anderes Getier auf, das Sommer wie Winter - vorallem unter dem Dach - ein Zuhause fand.
So geht es nicht mehr weiter! Darum haben Urs und ich im Herbst 2018 mit dem Neubau der zweiten Haushälfte begonnen. Für viele war unser Projekt nicht so durchschaubar, weil wir den Trailer stehenliessen und ein Dach über das ganze bauten. 



So konnte ich die Küche und mein Schlafzimmer mit Bad, das im Trailer war, weiterhin benutzen und das neue Dach gab dem Trailer etwas Schutz.
Der Herbst 2018 war perfekt für unser Vorhaben. Die ganze Zeit war es trocken, mild und sonnig. Urs machte die letzte Schindel fest und am nächsten Tag kam der Schnee.

Hätten wir es in diesem Herbst machen müssen, es wäre schlicht unmöglich gewesen. Denn dieses Jahr war es schon im September kalt und wir hatten ständig Regen. 
Es scheint fast so, als ob wir das O.K. von oben bekommen haben, denn auch die Finanzierung stand. Innerhalb von 10 Monaten verkauften wir 2 von unseren Lots.....aber davon in einer der nächsten Geschichten. :-)

Im Herbst 2018 kauften wir uns dann den Wohnwagen (sieh Bloggeschichte: Ein lang gehegter Wunsch) damit ich wieder ein Bett und eine Küche habe. Gegessen haben wir meistens draussen und ich habe meine Kreativität beim Kochen auf dem Grill ausgelebt. Erstaunlich was man mit einem einfachen Grill alles machen kann.....meine Pizza's  für unsere Helfer waren sehr beliebt,
Der Sommer war super für uns...nicht zu heiss, keine Feuer wo man ständig ans evakuieren denken muss....einfach ideal....ich sage ja, wir hatten das O.K. von oben!


Im Mai, als es nachts nicht mehr so kalt war, hatte Urs angefangen, den Trailer auseinander zu nehmen....Stück für Stück. Es war nicht immer angenehm, wenn überhaupt. All die alte Isolation, Teppiche die in Lagen immer wieder darüber geklebt wurden, die alten Röhren und Kabel...... aber es musste gemacht werden. Diese Arbeit hätte niemand für uns gemacht, auch nicht gegen Bezahlung!



Im Juni dann, endlich konnten wir mit dem Neuaufbau beginnen. Ich habe immer mitgeholfen so gut es ging. Als uns dann unser junger Nachbar Kirk, (vom verkauften Grundstück) seine Hilfe anbot (er hat beruflich mit Häuserbau zu tun) waren wir sehr dankbar. 
Es ist unglaublich,  wirklich wie eine Fügung des Himmels, alles passte wunderbar und der Hausbau gedieh.


Als der Boden fertig war, haben Urs und ich mit dem "Framing" weitergemacht. Das war viel Abmessen und Zuschneiden. Damit komme ich in der Zwischenzeit ziemlich gut zurecht,  auch wenn wir alles in Inch und Fuss messen. In Kanada wird seit den 70ziger Jahre auch in Metric gelehrt, aber alle messen und reden immer in, und von Inch und Fuss (1 Fuss = 30.4 cm)


Um die Spanplatten an den Aussenwänden anzubringen kam uns Kirk wieder zu Hilfe. Urs hatte manchmal Mühe mit dem Arbeitstempo des jungen Mannes Schritt zu halten. Aber ich habe dann immer wieder Wasser oder einen Kaffee angeboten um sie zu einer Pause zu zwingen. Wir haben oft verglichen, um wie vieles einfacher es uns beim Bauen des Anbaues vor 15 Jahren doch ging. :-) 



Unglaublich wieviel Holz man da verbaut und das ist auch in Kanada nicht billig. 


Aber die unangenehmste Arbeit war dann doch das Isolieren aller Wände und der Decke. Oft musste ich die Isoliermatten auf ein Mass zuschneiden und das war mehr als Mühsam. Erstens juckt das Zeug auf der Haut und auch für die Atemwege ist es belastend....ich meine im Moment wo man damit arbeitet. Dieses neue Material soll ja nicht mehr so schlimm sein wie das von früher .....what ever!



So, jetzt ist das Haus eingepackt für den Winter und die Fenster sind auch montiert. Jetzt müssen noch die Türen die nach draussen führen eingepasst werden, dann sind wir vorerst sicher. Letzte Woche war der Elektriker jeden Tag da und hat alles verkabelt. Nächste Woche soll der Plumber (Sanitärinstallateur) kommen und dann wird das Badezimmer und die Küche am Wasser angeschlossen......es wird schon.....und es wird gut!



Urs hat mir anfang Oktober den alten Kochherd in die zukünftige Küche gestellt, so dass ich jetzt wieder im Haus kochen kann. Vorallem freue ich mich auf den sonst obligaten Sonntagszopf, der aber seit Abbruch des Trailers nicht mehr auf den Tisch kam. Meine neue Küche wird ende November installiert....hoffe ich. :-)
Schlafen tue ich immer noch im Wohnwagen, aber auch das ist nur noch eine Frage von ein paar Wochen......


.......und das ist der Kommentar von Urs zur ganzen Geschichte!!!!