Gottvertrauen......


Es war im letzten Herbst, als ich an diesen Creek kam, um Klarheit zu finden.  Ich haderte mit meinem Alltag und ich suchte nach Antworten. Wie meistens in so einer Situation, ging ich raus in die Natur. Dieses Mal zog es mich ans Wasser, um allein zu sein. Da verweilte ich und offenbarte dem Universum, der höchsten göttlichen Ordnung oder dem lieben Gott, meine Bedenken....Fragen.... 
Wie leicht wird einem, wenn man die Last die einem drückt, abgeben und voller Vertrauen weitergehen kann. Um zu meinem Auto zurück zu kehren, musste ich ein Stück weiter dem Creek entlang gehen. Es war kein wirklicher Weg, einfach eine Möglichkeit zum Parkplatz zurück zu gelangen.  
Mit meinen Gedanken schon wieder zuhause, drehte ich mich plötzlich noch einmal um.....was war das jetzt....da im Busch? Ich ging die paar Meter zurück und sah den Stein....


Du bist genau am richtigen Platz.....Atme....

Dieser Stein war die Antwort auf meine Frage.....ich setzte mich noch einmal einen Moment hin....und bedankte mich....so einfach kommt manchmal die Antwort. Hätte ich die Botschaft nun verpasst, hätte ich wohl etwas länger warten müssen. Aber ich bin mir sicher, dass die guten Mächte, mir die Antwort noch einmal -- anders verpackt --  hätten zukommen lassen.
Die Möglichkeit eine Antwort zu bekommen ist immer da, aber erst muss man sich die Zeit nehmen und die Frage stellen. 
Ich habe die Erfahrung gemacht,  dass die brauchbaren Antworten meistens nicht von jemandem kommen, der bei mir sitzt und dass man oft zu weit sucht....oder nicht zuhört, wenn die Antwort kommt! Diese universellen Botschaften sind manchmal ganz anders verpackt als erwartet....aber ich kann dieses Frage- und Antwortspiel aus tiefster Überzeugung empfehlen.....

Ein röhrender Hirsch

 


Dieses Video habe ich bei You Tube gestohlen.....hört es euch mal an....

Gestern Abend so um halb elf --- ich war gerade beim Zähneputzen --- als nur ein paar Meter vor dem Badezimmerfenster ein Hirsch los röhrte. Ich habe mich so erschrocken, dass mir fast die Zahnbürste aus den Händen fiel. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen röhrenden Hirsch höre, aber so nah.....es hörte sich an, fast wie ein Schiff auf dem See. Ich sagte Urs bescheid, nahm die grosse Taschenlampe und ging zur hinteren Hausecke, damit ich um die Ecke leuchten kann. So mutig, ihm einfach entgegenzutreten, war oder bin ich nicht. :-)  Der Hirsch muss uns wohl gehört und gesehen haben....vielleicht der Schein der Taschenlampe. Wir hörten ihn nur noch durch das Unterholz davon gehen. Aber nicht sehr weit....ein paar Mal liess er sein eindrückliches Röhren noch hören, dann ging er den Berg hinauf. Aber ich konnte --- auch als ich schon im Bett lag --- sein Rufen immer noch hören.


Dieses Bild machte ich vom Küchenfenster aus

Seit der Zaun --- durch das Bauen --- nicht mehr geschlossen ist, kommen öfters Rehe und Hirsche bis zum Haus. Als Pax noch Wache  hielt, kam das selten vor. Aber die Hundemädchen sind nachts im Haus und so sind die Tiere ungestört. 

Ehepaar Lariut oder meine neue Waschmaschine


Ich stehe in einem Geschäft in Cranbrook und lasse mir von einem netten Verkäufer die Waschmaschine erklären, für die ich mich interessiere. Hei, was diese neuen Dinger alles können, unglaublich. Von ausserhalb des Hauses kann man die Maschine per Telefon programmieren und starten. Für mich jetzt kein Verkaufsargument, da ich kein Handy besitze! "Und, wenn das Waschprogramm zu ende ist, dann spielt eine kleine Melodie," sagt der Verkäufer eher belustigt."Aha," sage ich und mein Kopfkino fängt an zu spielen, denn eigentlich hätte auch ich gerne gefragt, was für eine Melodie denn diese Waschmaschine spielt. Aber im wirklichen Leben tun wir diese Dinge eben eher nicht. :-)
Aber für Herr und Frau Lariut --- ich nenne sie jetzt einfach mal so --- ist das nicht aussergewöhnlich. Also Herr und Frau Lariut stehen genau an meiner Stelle, als der Verkäufer das mit der Schlussmusik der Waschmaschine erwähnt.... Frau Lariut hakt nach: "Ach wassss...spielt sie um die Weihnachtszeit oh Tannenbaum?" Der Verkäufer leicht irritiert:"Nein, gnädige Frau, die Melodie hört sich eher als ein Tüüütelitüüüütoto an und wiederholt sich drei Mal." Aha! Frau Lariut schaut ihren Mann an und sagt:"Sag doch mal was Hans-Günter!" Herr Lariut:"Das gefällt mir jetzt gar nicht dieses Tüüütelitüüüütoto. Ich wäre eher für holleridotrallaaaa....das würde dann eher zu unserer Eieruhr passen!" Frau Lariut wendet sich dem Verkäufer zu:" Hätten sie denn sowas am Lager, sowas mit holleridotrallaaaa?" Verkäufer leicht genervt:" Nein gnädige Frau, ich glaube nicht, dass wir sowas haben. Aber wir hätten einen Toaster, der mit einer ähnlichen Melodie ausgestattet kommt, aber doch mehr wie: holletüüteridooo" Aha! Das Ehepaar Lariut schaut sich verunsichert an und überlegt. Hans- Günter meint ganz ernsthaft:" Nein Hildchen, das geht nun gar nicht, ein bisschen Harmony muss in unserem Haus schon sein." Das Ehepaar Lariut verabschiedet sich mit den Worten, dass sie sich das mit der Waschmaschine und dem Toaster noch einmal überlegen müssten....schlimmstenfalls müsste die Eieruhr ausgewechselt werden....
Für mich war die Melodie nun nicht so wichtig, schliesslich soll die Waschmaschine unsere schmutzigen Sachen waschen und sie soll ja nicht unseren Radio ersetzen.....und zum Glück habe ich weder eine Eieruhr noch einen Toaster, der die häusliche Harmonie stören könnte.

Steinreich

Seit Jahren schon, trage ich vom Laufen Steine mit nach Hause, überall liegen sie.....mehr oder weniger organisiert, herum. Sogar im Auto, hinter der Frontscheibe, liegen ein paar besondere Steine. Fahre ich irgendwohin, dann halte ich ausschau nach einem besonderen Stein, den ich dann ins Auto lege. Erst habe ich nur die weissen gesammelt, die gibt es zu Hauf und die sehen schön aus. Meistens sind es Quarze oder Mondsteine. Ich habe sie im Blumenbeet verteilt, in Blumenkästen, Vasen...überall wo es passt, gibt es Steine. Irgendwann interessierten mich die Steine mehr, die kleine Besonderheiten aufweisen: Muster, Marmorierungen Glitter. Bei uns auf dem Berg gibt es von früher eine kleine Kiesgrube und da habe ich dann viel Zeit verbracht um nach Steinen zu suchen. 
Jetzt hatte ich Kaffeebüchsen, Schachteln und Farbkessel voller Steine......Auf die Frage: "Was machst du eigentlich mit all diesen Steinen?" hatte ich keine Antwort.....bis ich dieses Frühjahr in You Tube ein Video gesehen habe. Ein junger Bursche aus Montana (USA) macht regelmässig Videos von seinen "Steinsuchgängen" an Flussufern, Bachbetten oder in kleinen Flüssen. Diese Steine hat er dann zuhause poliert und WOW! Ich war total begeistert......das will ich mit meinen Steinen auch machen....und so kam ich zum Stein polieren. Der Bursche aus Montana nimmt fast nur Agate und versteinertes Holz, die gibt es da wo er sucht, besonders oft. Es gibt ja nicht überall die gleichen Steine. Bis jetzt habe ich noch keine Agate gefunden, aber meine Steine sind auch sehr schön. Ich habe auch schon versteinertes Holz gefunden.....da war ich richtig aus dem Häuschen.

Natürlich habe ich jetzt gegoogelt, wo ich so einen Stone Tumbler (Stein Trommel) kaufen kann. Dazu Silicium Carbide (schwarzes Pulver) in unterschiedlicher Körnung, das man mit den Steinen und dem Wasser in diese Trommeln einfüllt. 

Dieser Tumbler hat zwei kleinere Trommeln, jetzt habe ich mir noch einen gekauft, der hat nur eine Trommel, für etwas grössere Steine. Ich fülle die Trommeln bis zwei Drittel mit Steinen, gebe -- je nach Schritt, Grit 1, 2, 3, oder 4 (Silicon Carbide) dazu und lasse die Trommel für sieben Tage laufen. Dann säubere ich die Steine gut und gebe sie wieder in die Trommel mit Grit Nummer 2 und so weiter. Immer sieben Tage. Der letzte Gang ist der heikelste. Die Trommel und die Steine müssen absolut sauber sein, sonst kann die ganze Arbeit umsonst gewesen sein. Man muss auch vorsichtig (mit der Lupe) kontrollieren, damit die Steine keine offene Stellen haben, Cracks oder so....aber es gibt auch Steine, die lassen sich nicht polieren, sie werden nicht glänzig. Das Trommeln ist auch ziemlich laut, wenn sie am Laufen sind. Ich bringe die Steine samt Tumbler den Berg hinauf zu Urs' Haus, wo wir Solarstrom haben. Da laufen sie dann vor sich hin und keiner stört sich.


Diese Steine sind die Marmorierten....mit kleinen Äderchen durchzogen, oder wie Kristalle.....sie glänzen am besten und haben eine ganz feine Oberfläche......


Diese hier sind voller Glitter........ihre Oberfläche bleibt rauh, aber sie sehen aus, als ob sie mit glitzerigem Zeugs besprüht sind.....


und diese hier, sind meine absoluten Lieblinge.....der braune, matte, rechts ist versteinertes Holz, der braune lange ist voller Muster die silbrig glänzen.....der in der Mitte ist unten ganz schwarz und der gefleckte oben links ist einfach nur schön. Man bedenke, dass jeder der polierten Steine unscheinbar war und nach nichts aussah......Ist es nicht enorm, was man da entdecken kann?
Zugegeben, dieses Hobby ist vielleicht nicht so ideal für ungeduldige Menschen....aber wer sich die Zeit nimmt, der wird belohnt....meistens anyway. :-)


Als ich vor ein paar Wochen meine Tumbler kontrollierte, war diese Eidechse unter der lärmenden Trommel. Erst dachte ich, dass sie sich vielleicht eingeklemmt hätte, aber nein, es muss die Wärme gewesen sein, die vom kleinen Motor erzeugt wird. Ich habe sie noch ein paar Mal angetroffen.....

Ein Bär......??


Es ist gleich halb neun und wir, (meine Mädchen und ich) machen uns für den morgendlichen Walk, parat. Gemütlich marschieren wir den Berg hoch. So viele Blumen die jetzt in blüte stehen.  Das Auge kommt kaum mit, um all die schönen Dinge, die die Natur bereit hält, zu sehen. Immer wieder bleibe ich stehen, nehme mir die Zeit zum Verweilen. Laut spreche ich mit meinen Hunden, um Bären, die jetzt eventuell auch auf Nahrungssuche sind, vor uns zu warnen.
Begegnungen mit diesen Mutzen sind zwar schön und eindrücklich, aber ich mag es lieber, wenn sie verschwinden bevor wir ihnen zu nahe kommen. Darum gilt meine Aufmerksamkeit nicht nur den Blumen und Vögeln. Regelmässig bleibe ich stehen, horche und schaue, um auch die Hunde rechtzeitig zurück rufen zu können. Sie bleiben immer in meiner Nähe, gehen selten ins Dickicht.
Als wir das kleine Valley erreicht haben, bleibt Chica plötzlich knurrend stehen. Sie stellt ihre Rückenhaare und ihr grummeln kommt tief aus dem Bauch.
Leise probiere ich sie zu beruhigen und schaue genauer in die Richtung, wo sie etwas zu fixieren scheint. Trotz Brille kann ich nicht sehen, was der Grund ihrer Aufregung sein könnte. 


Halt,....da.....zwischen den Bäumen, da sitzt doch ein Bär! Blöd, hätte ich doch bloss mein Fernglas dabei. Ich mache ein Bild von dem sitzenden etwas und dann klatsche ich in die Hände und rufe laut: Go Bär, go......
Nichts geschieht.....der vermeintliche Bär lässt sich durch mein Rufen nicht stören. Na sowas. Noch einmal rufe ich in den Busch hinein, dass er doch verschwinden soll.....nichts geschieht. Ich komme zum Schluss, dass es wohl kein Bär, sondern ein besonders ähnlich aussehender Baumstumpf ist. Etwas enttäuscht.....und doch erleichtert, setzen wir unseren Spaziergang fort. 

"Aber ehrlich, sieht es nicht aus wie ein Bär, der hinter den Bäumen sitzt und wartet, dass WIR verschwinden?" Frage ich Urs, als ich wieder zuhause war. Mmmmhh... na ja....mmhh....
In der Aufregung habe ich natürlich nicht bemerkt, dass die Kamera den Fokus auf die Bäume richtet, anstatt auf das dubiose Etwas. 


Irgendetwas hatte Chica schon in die Nase bekommen, aber auch was Kleines riecht für sie fremd, auch wenn es harmlos war.....ein Reh vielleicht........


oder eine Grouse......die hocken oft am Boden, gut getarnt und kurz bevor man fast auf sie drauf steht, fliegen sie auf zum nächsten Ast. Weit fliegen sie nicht, aber erschrecken können sie einem enorm. Eh, es gibt immer was gell? :-)


weisser Frauenschuh




                                               Cypripedium candidum   oder weisser Frauenschuh


Der weiße Frauenschuh kommt im warmgemäßigten bis gemäßigten östlichen und zentralen Nord-Amerika vor. Er wächst dort in feuchten Wiesen, Schluchten, Mooren und Sümpfen, trockenen Felsfluren, selten in lichten, feuchten Wäldern vor. Höhenlagen von 70 bis 700 (1000) Meter werden besiedelt. Das Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Kanada........

Heute kamen unsere Nachbarn Marion und Kirk, zu einem Kaffeeschwatz bei uns vorbei. So nebenbei sagte Marion, dass sie beim Laufen, Lady Slippers entdeckt hätte. Da wo sie mit ihren Hunden unterwegs ist, (im unteren Teil des Berges) laufe ich selten durch den Busch.
Aber ich habe schon öfters nach den kleinen Orchidee ausschau gehalten...in den letzten Jahren, ohne Erfolg.
Ich liess mir die Stelle beschreiben und da ich "meinen" Berg gut kenne, immerhin sind es doch 60 hektaren! habe ich die Blumen auch gefunden!
Ich bin total begeistert.....sie sind so schön.....stehen einfach mitten im dichten Busch....


vorher hatte ich schon mal die pinkfarbenen gefunden......




Finde ich diese Pflanzen....Orchideen, dann ist das für mich jedesmal ein Highlight.....


Auch der gelbe Ziegenbart wächst hier....sieht er nicht wie eine Sonne mit Strahlen aus? Im Moment scheint sich die Natur selber übertreffen zu wollen.


Den einzigen Platz wo ich diesen Buschel fand, mitten auf der Alp....den Namen muss ich noch suchen, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?


Jedes Mal sieht es auf dem Berg wieder anders aus....die Einen verblühen und die nächsten stehen in blüte.

Die Kraft der Bäume



"Indem du dich bewusst 
mit dem Geist der Bäume verbindest, 
verbindest du dich mit der Kraft, 
die aller Schöpfung zugrunde liegt." 
(Alfred Zenz) 

Ist das nicht ein schöner Gedanke, den uns  Alfred Zenz da aufzeigt?

Vor ein paar Tagen --- ich bin am sortieren meiner Bücher und bringe sie ins neue Schlafzimmer --- kam mir zufällig eines meiner Baumbücher in die Hand. Zufällig? Nein natürlich nicht, es war wie eine Bestätigung. Seit ein paar Wochen habe ich wieder das Bedürfnis zu meinen Bäumen zu gehen. Beim Laufen mit den Hunden komme ich natürlich öfters bei ihnen vorbei. Ich bleibe dann stehen, grüsse sie und schaue, wies ihnen geht.
Je nach Bedürfnis nehme ich mir die Zeit und stelle mich für ein paar Minuten mit dem Rücken an den Stamm des Baumes, oder ich setz mich eine Viertelstunde darunter. Dann schliess ich die Augen und spüre, was der Baum mir an Energie abgeben will oder kann. Es liegt natürlich nicht nur am Baum...der Mensch, der die Energie sucht und spüren möchte, muss sich darauf Einstellen und sich die Zeit dafür nehmen. Mir tut es gut dem Baum meine Gedanken mitzuteilen. Es ist oft einfacher die Ideen, Bedenken und Pläne bei einem Baum vorzubringen, als bei einem Menschen. 
Da erübrigt sich die Frage: "Warum läufst du am liebste allein über den Berg," gell?! 
Und ja....ich war schon immer so......ich meine, sensibilisiert in diese Richtung. Hier, umgeben von all diesen Bäumen, bin ich natürlich in meinem Element. :-)



Probier es doch Mal aus und gib einem Baum der dir gefällt eine Umarmung und spüre nach, was mit dir passiert. Vielleicht passiert beim ersten Mal nicht viel, gib dir noch einen weiteren Versuch, es lohnt sich. Und vergiss nicht bevor du weggehst, dich bei "deinem" Baum zu bedanken.....und....nicht jeder Baum gibt dieselbe Energie ab. 
In diesem Sinn......gut Baum!

Bedrückend......

 Nach einer guten Woche, bin ich heute Nachmittag wieder Mal nach Creston zum Einkaufen gefahren. Schon etwas 3 Kilometer bevor man ins Town kommt, ist am Strassenrand ein grosses, blinkendes Schild aufgestellt, Text: please keep your distance!! (Nehmen sie Abstand)
Der Home Hardware (wie Baumarkt), liegt auf der anderen Seite von Creston, ich muss also erst durchs Dorf fahren. In Creston waren nur ein paar wenige Menschen auf den Strassen. Die meisten Geschäfte geschlossen, Restaurant und Cafes geschlossen......ghost town!
Bei diesem milden und sonnigen Frühlingswetter ist unser Städtchen ein sehr aktiver und gut besuchter Platz.....ein lebhaftes Kommen und Gehen an der Tagesordnung. Jetzt ist das ganz anders....man könnte sagen, die Menschen verhalten sich korrekt und bleiben zuhause. 
Ja korrekt, das stimmt schon, aber mich hat diese Situation bedrückt und traurig gemacht....
Vor dem Einkaufsladen sind meine Nachbarin und ich uns über den Weg gelaufen. Normalerweise stehen wir einen Moment zusammen und reden. Heute sind wir --- nach einem Zuwinken ---  mit Abstand nacheinander ins Geschäft rein. Die Menschen sind so verunsichert und benehmen sich sonderbar. Man kann diese Distanz auch gut fühlen.....sie ist nicht nur physisch. 
Auch hier sind viele Sachen nicht immer erhältlich, aber heute hatte ich Glück und habe ausser Mehl alles bekommen was auf meiner Liste stand.  
Aber beim letzten Einkaufen in Cranbrook vor 2 Wochen, habe ich eine so schöne Erfahrung gemacht. Im Einkaufsladen, in der Ecke wo man Blumen kaufen kann, stand ein grosses, buntes Schild das die Kunden wissen liess, dass die Tulpensträusse, anstatt acht Dollar, nur für zwei Dollar verkauft werden, damit man sich ein bisschen Freude nach Hause holen kann. Also das hat mich echt gefreut. Solche Gesten helfen in so schwierigen Zeiten enorm! Man konnte richtig sehen, wie viele stehenblieben und lächelnd nach einem Strauss Tulpen gegriffen haben.....ich auch!!


Wenn ich hier auf unserem Berg bin, ist die Welt einfach in Ordnung. Nichts erinnert uns hier an diesen Virus der uns langsam stinkt, und über den wir am liebsten nicht mehr reden möchten.
Die Bäume singen wie immer ihr Lied.....die ersten Kanadagänse sind aus ihrem Aufenthaltort im Süden zurück gekehrt.....wir hören ihr lautes Geschnatter, die Sonne scheint, der Rhabarber steckt seine roten Köpfchen aus der Erde und die Natur erfreut uns jeden Tag mit etwas Neuem......alles ist wie immer......
Nur noch ein bisschen Geduld, etwas Gottvertrauen, viele positive Gedanken  und vorallem Distanz  und es wird schon wieder.....ich glaube fest daran.
In diesem Sinn; herzliche Grüsse aus Kanada und bleibt gesund.......

Mein Besuch bei den Wolfshunden......


Yamnuska Sanctuary ist eine Auffangstation für Wolfshunde in Cochrane, in der Province Alberta. Vor ein paar Wochen habe ich nach der Webseite von Northern Lights Wolfcentre in Golden gesucht, weil ich einen Besuch zu den Wölfen geplant hatte. Jetzt leitet mich Google auf die Seite von Yamnuska und da bleibe ich dann fasziniert hängen. Ich lese und klicke mich durch Informationen und Bilder der Wolfshunde.

In Kanada ist das Züchten von Hybriden verboten. Für Wolfshunde gibt es keine Papiere und sie sind beim Hundezüchterverband auch nicht anerkannt. Diese Tiere werden auf dem Schwarzmarkt verkauft....für viel Geld....

So werden Hündinnen mit Wölfen gedeckt und daraus entstehen die Wolfshunde, die dann irgendwann, irgendwo wieder freigelassen, abgegeben oder eingeschläfert werden müssen, weil die Besitzer sie nicht handeln können.

Tierheime sind nicht für diese Tiere eingerichtet und können sie aus Sicherheitsgründen meistens gar nicht aufnehmen. Aus diesem Bedürfnis entstand auch das Yamnuska Sanctuary für Wolfshunde. 

Ich hoffte auf 3 - 4 sonnige Tage und dann fuhr ich letzten Mittwoch (4. März)  nach Cochrane (in der Nähe von Calgary) um die Wolfshund Station zu Besuchen. Anstatt zu den Wölfen nach Golden, ging es kurzentschlossen nach Cochrane.

Die Sonne schien wie bestellt und ich freute mich auf meinen 3-tägigen Trip.  Aber kalt war es und sehr windig als ich durch die Prärie Richtung Calgary fuhr. Diese Strecke auf dem Highway 22 ist besonders schön. Die Rockies auf der einen Seite und die flache Prärie auf der anderen Seite.....




Ich übernachtete in Cochrane und fuhr erst am nächsten Tag zur Auffangstation raus.
Für 14.00 Uhr hatte ich mich für eine Tour und einen Vortrag einschreiben lassen. Aber ich war schon viel früher da und ich durfte auf eigene Faust das Gelände (das eingezäunt war) durchwandern......ich war natürlich auf der anderen Seite vom Zaun! 
Die Tiere leben wie in freier Wildbahn im Rudel oder in Familien, jedoch mit sicherster Umzäunung. Wölfe seien Ausbrecher, habe ich mir erklären lassen, ein normaler Zaun sei für die Tiere kein Hindernis. 
Die Wolfshunde haben überall die Möglichkeit sich in den Busch zurück zu ziehen, aber ein paar kamen dann doch neugierig zum Zaun, als ich vorbeispazierte. Ich habe jeden einzelnen begrüsst und mich bei ihm bedankt, dass er sich mir zeigte.


dieser good looking boy.....schenkt mir etwas mehr von seiner Aufmerksamkeit und er schien sich bei meinen schmeichelnden Worte auf Berndeutsch wohlzufühlen......hat er nicht ein kleines Lächeln auf dem Gesicht?.....oder bilde ich mir das nur ein......

Mit Führungen, Vorträgen zum Aufklären und einem kleinen Geschenk Shop und vorallem Spenden, finanziert sich die Station. Was ich eine ganz lustige Idee finde, im Laden gibt es von jedem Wolfshund eine spezielle Teemischung mit seinem Namen zu kaufen. Natürlich habe auch ich eine Teemischung gekauft:"Lark's Blend," plus einen Kalender. Ich werde die Station auch mit einer regelmässigen kleinen Spende unterstützen und bestimmt war ich nicht zum letzten Mal da........


meine Teemischung..... :-)

Wie gesagt, ich hatte mich für einen Vortrag im Wolfshundgehege Einschreiben lassen, wo die Tiere noch mehr als 85 Prozent Wolf im Blut haben. Diese Gehege sind abseits und für Besucher nicht zugänglich. Die Wölfe --- was sie mit diesem Prozentsatz immer noch sind --- würden zu sehr gestresst. Bevor man mit Begleitung ins Gehege geht, werden die Verhaltensregeln erklärt: keine brüsken Bewegungen, kein berühren der Tiere und so weiter. Aber.....damit man die Tiere trotzdem aus der Nähe sehen kann....wenigstens einen Teil von ihnen.....werden sie bestochen! Die höchstens 7-8 Besucher bekommen ein paar spezielle Leckerli in die Hand, die man dann den Wölfen offerieren darf. Die Besucher sitzen ruhig in einer Ecke und die Tiere kennen den Vorgang natürlich und sie wissen auch, dass sie was zum knabbern bekommen. Unser Begleiter erzählte uns, dass je nach dem woher die Wölfe kommen, sie gar keinen Kontakt zu den Menschen suchen, auch nicht für Leckerlis. Aber dann gibt es welche, die würden für ein kleines Guddi, eben schon mal den wölfischen Stolz ablegen und herkommen.


Diese ältere, scheue Wölfin zeigte sich den Besuchern nur schnell um sich gleich wieder zurück zu ziehen. Ich war berührt, von der Schönheit dieser Tiere......


Aber mein Herz zum Klopfen brachte diese schon betagte Lady. Unser Begleiter sagte, dass der weisse Wolf --- sie stand da ganz weit weg --- sich selten den Besuchern nähern würde, sie sei eine Einzelgängerin. Irgendwann während unseres 40zig minütigen Aufentaltes im Gehege, kam sie langsam hergetrabt. Sie blieb vor mir stehen und sah mir eine ganze Weile direkt ins Gesicht......ich offerierte ihr eines meiner Leckerli und sie nahm es vom Boden auf und ging zurück zu ihrem Platz. Wow.....sagte unser Begleiter nur.....  mich hat diese Aug in Aug Begegnung tief berührt.

ein bisschen erinnert sie mich an Pax.......

Als nächstes, begaben wir uns in ein Gehege mit Wolfhunde die "nur noch" 49 Prozent Wolfsblut insich tragen. Ihr "hündisches Benehmen" war offensichtlich und für Guddis taten sie alles! Wenn die Tiere es zuliessen, durfte man sie sogar streicheln....nicht über den Kopf, sondern am Hals. Da kam ich dann doch noch auf meine Rechnung, obschon es ein sehr bescheidenes Knuddeln war......


Aber auch diese scheinbar schon fast "normalen" Hunde, werden nicht zur Adoption freigegeben. Es gäbe Situationen wo sie für Hunde (unter 37Prozent Wolf)  einen Platz suchen. Aber die Auflagen und Kosten die auf einen Halter zukommen sind enorm. So sehr ich diese Wesen liebe, ich würde mir die Haltung eines Wolfhundes nicht zutrauen.......

Durchgefroren aber total glücklich fuhr ich nach fast 4 Stunden Yamnuska weiter nach Canmore, wo ich über Nacht blieb.....

So, die Küche ist fertig

So dass ich nicht jedem einzelnen Bilder von unserer neuen Küche schicken muss, mache ich es als Blogbeitrag......

Seit letztem April (2019) bauen wir unser Haus um. Die ganze hintere Hälfte unseres Hauses wird neu gemacht, so auch die Küche. Da wir ganz vieles selber machen, dauert es halt auch länger als "normal," was immer das heisst. Die Küche war ein grosses Projekt, wo wir nur die Holzdecke und den Fussboden selber gemacht haben.....und  natürlich die Wände und die Farbe. :-) 



So sah es bis vor ca 3 Wochen aus.....langsam kam eines zum Anderen......



Und das ist nun also meine neue Küche...... Die Küchenschränke hat uns ein Schreiner aus Creston gemacht.  Wie man sieht, sind die Hunde und Katzen auch schon eingezogen......



Da Urs ein "ganztagskaffeetrinker" ist, wird das die Kaffeeecke sein. Seit vielen Jahren rede ich von einer anderen Kaffeemaschine.....eine mit Kanne und Kapseln. Denn manchmal möchte man (ich) nur eine Tasse, dafür ein bisschen stärker.....die werde ich uns noch besorgen.



Mein Kochherd.....Kochplatte....bis jetzt bin ich noch nicht soooo begeistert.....mochte eigentlich meinen alten Herd mit Backofen auch sehr gern......aber ich liess mich überreden...... 



Für mich habe ich diesen kleinen Sitzplatz an der Bar kreiert. Von da habe ich den Blick ins Wohnzimmer, zum Cheminee, durch die Wohnzimmerfenster und auch in unser "altes" Wohnzimmer.
Ich werde sozusagen im Mittelpunkt des Hauslebens sitzen wenn ich Geschichten schreibe :-) 



Auf der anderen Seite an der Wand, steht der Wunschfridge von Urs.....mit Eiswürfeldispender! Daneben der Backofen......
Die Öffnung (gelb, wird noch eine Türe angebracht) führt zu meinem Trackt! :-) Schlafzimmer, Bad und das Arbeitszimmer das noch im alten Hausteil ist. Hier in Kanada ist es üblich, dass es mehrer Bäder gibt, ich hatte schon vorher mein eigenes Bad. 
Im Moment arbeiten wir am neuen Badezimmer.....Urs verputzt die Wände und ich bin dann für die Farbe zuständig. Dann wird der Boden verlegt und so geht es immer weiter :-)
Die Öffnung gleich neben dem Kühlschrank- Schrank geht runter zum Eingang......

Kleine Glücksmomente


In irgend einer  Zeitschrift habe ich gelesen, dass die Zufriedenheit die kleinere Version vom Glück sei. Diese kleinen Glücksmomente habe ich hier auf dem Berg so richtig spüren und schätzen gelernt. 
Heute zum Beispiel, als ich mit den Hundemädchen durch den Schnee den Berg hinauf wanderte, war alles noch grau in grau. Gedämpft und leise habe ich dadurch die Welt  wahrgenommen. Ab und zu hat sich ein Baum von seiner Schneelast befreit, was sich durch eine Staubwolke bemerkbar machte.  Für unseren kleinen Zwischenhalt habe ich mich auf einen Baumstumpf gesetzt und im selben Moment rissen die grauen Nebelschleier auf und machten der Sonne Platz. 



Der Himmel wechselte von Grau auf strahlendes Blau, der Schnee glitzerte und blendete die Augen. Sanft spürte ich die wärmende Sonne auf meinem Gesicht. Zufrieden schob ich mir eine Ecke Schockolade in den Mund, schloss die Augen und genoss den Moment.
Ein wohliges Gefühl von Zufriedenheit durchrieselte meinen Körper und mein Herz fühlte sich leicht an....das muss Glück sein, dachte ich bei mir. So wenig braucht es also um dieses kleine, grosse Glücksgefühl zu spüren. Ich denke, dass wir oft einfach zuviel erwarten, wenn wir uns Glück wünschen......

Physio für Chica


Das ist mein kleines Chica Mädchen. Chica war noch kein Jahr alt, als sich urplötzlich beim Laufen Probleme zeigten. Mein erster Gedanke war, dass was mit dem Knie passiert sein könnte. Junge Boxer sind sehr aktiv, Rennen und Hochspringen, das machen sie sehr gern und mein Mädchen war keine Ausnahme. Als es nicht besser werden wollte, ging ich mit ihr nach Cranbrook zum Vet und Chica wurde geröntgt. Das Röntgenbild zeigte, dass die Knie und Hüfte normal entwickelt waren und keine Abnormalitäten zeigten. Man hatte auch noch ein Bild von ihrem Rücken gemacht und da schien das Problem zu liegen. Die ersten Anzeichen einer Spondylosis waren gut erkennbar. Damals war ich verzeweifelt, denn niemand kann sagen, wie schnell sich diese Kochenverwachsung entwickeln wird. Ulli, meine damalige Tierärztin wollte nichts versprechen, aber es gäbe viele Fälle, da werde die Spondylosis erst im Alter wieder ein Thema.
Chica wurde gegen die Schmerzen mit Meloxicam behandelt und ich musste darauf achten, dass es beim Spielen mit den anderen Hunden nicht zu heftig wurde . 
Nach etwa 2 Wochen, schienen die Symptome abzuklingen und Chica bewegte sich wieder ganz normal.
Vor etwa zwei Jahren begann Chica komisch zu laufen und ich merkte, dass sie das rechte Hinterbein etwas schonte. Diese Spondylosis hatte ich in der Zwischenzeit fast vergessen. Wieder dachte ich zuerst an die Hüfte oder das Knie. Also ging ich mit Chica nach Creston in die Tierklinik, wo Dr. Rob, seit Jahren unsere Tiere betreute.  Wieder wurde geröntgt und wieder waren Knie und Hüfte in Ordnung. Aber die Spondylosis war jetzt weit fortgeschritten. Über dem Rückgrat, hatte sich ein zusätzlicher Knochen gebildet der Chicas Mobilität stark einschränkt. Machen kann man nichts, denn eine Operation könne bei diesem Stadium ausgeschlossen werden, meinte Rob. Das einzige was bleibt ist, mein Mädchen so Schmerzfrei wie möglich zu halten und probieren mit einer Cartrophen Kur ihre Gelenke zu unterstützen. Das hatte Pax für Jahre gespritzt bekommen und ihm hatte es für die Gelenke sehr gut geholfen. Die Kur beginnt mit dem Aufbau eines Cartrophendepot, was heisst, vier Mal --- im Abstand einer Woche --- eine Injektion unter die Haut (zwischen den Schultern) zu machen. Dann wird im Abstand von 6-10 Wochen eine Nachbehandlung mit einer Cartrophen Injektion gemacht und dann immer wieder wenn nötig. Ich setzte grosse Hoffnung in diese Behandlung, um Chica Schmerzfrei zu halten. Aber schon nach den ersten wöchentlichen Behandlungen ging es Chica für Tage schlecht. Sie erbrach sich, bekam Durchfall und Schüttelfrost und ihr Herz schlug viel zu schnell. Die Behandlung musste abgebrochen werden.



Jetzt ist Chica fast 8 Jahre alt und vor 3 Monaten hatte sie einen heftigen Schub der Krankheit. Ihr Geschäft konnte sie nur unter heftigen Schmerzen machen, immer wieder hörte ich sie wimmern. Ich hatte den Eindruck, als ob in ihrem Rücken ein Nerv eingeklemmt war.
Ich war so deprimiert....wie lange konnte ich sie unbeschadet mit Schmerzmittel behandeln? Was dann?
In Creston wurde Chica dieses Mal von einer junge Ärztin behandelt, die neu in der Klinik ist. Während sie Chica untersuchte schlug sie mir vor, doch eine Kollegin von ihr anzurufen. Joanna sei  Physiotherapeutin für Menschen, praktiziere aber seit ein paar Jahren auch mit Tieren und das mit gutem Erfolg.
So kam es, dass wir im November 2019 Joanna die Physiotherapeutin kennenlernten, die sich für Menschen und Tiere einsetzt. Joanna behandelte Chica eine ganze Stunde mit Massage, Dehnungen und Laser.......Als wir die Praxis verliessen, war Chica wie ein junger Hund. Nichts mehr von Schmerzen beim Kauern oder Laufen, es war wie ein Wunder. Joanna gab mir Anleitung für ein paar Griffe, wie ich Chica auch zuhause massieren kann, was ich nun regelmässig mache.....Chica geniesst die Zuwendung sehr.
Heute (3. Januar 2020) kam die junge Frau  auf ihrem Weg nach Creston bei uns vorbei um Chica noch Mal mit Massage und Laser zubehandeln. Sie war sehr positiv überrascht, wie gut sich Chica heute anfühlte. Ihre Muskeln in den Hinterbeinen sind dank unseren täglichen Spaziergägen wieder kräftig, kein Hinken und kein Schonen mehr.  Ich bin sehr dankbar, dass ich Joanna kennen lernen durfte.....sie ist eine junge Frau mit einem super Gschpüri für Mensch und Tier und auch Chica mag sie gern. :-)