Jahreswechsel

Bild vom 24. 12. 2007
Allen Besuchern --- seien sie durch "Zufall" oder gezielt auf meine Seiten gestossen --- wünsche ich alles Gute, viel Glück und gute Gesundheit für das kommende neue Jahr.
Auch wir auf dem Sunny - Hill schauen dankbar auf das verflossene Jahr zurück.
Viele schöne Momente waren uns beschert und gleichzeitig haben wir auch trauriges erfahren. Aber wer sagt denn dass das Leben einfach sei?
Also, in alter Frische sehen wir uns wieder.......
In diesem Sinn....freu ich mich auf ein "Wiederlesen"
eure Ursina


Der Streuner.....Teil 2

Letzte Woche besuchte ich meine Nachbarin Eileen. Sie ist 75 Jahre alt und lebt von Montag bis Freitag allein in ihrem Haus. Ihr Sohn arbeitet in Calgary und kommt nur am Wochenende nach Hause. Eileen ist nicht mehr gut auf den Beinen und darum erledige ich für sie die Einkäufe.
Letzte Woche als ich mich von Eileens Haus auf den Heimweg machte und auf die Highway einbog, stand er mitten auf der Strasse. Ich war überrascht und erfreut zu gleich. Da kein Auto zu sehen war, bog ich rechts an den Strassenrand und liess die Scheibe runter. Mit den Worten:
"good boy.....comon .....what a good boy" probierte ich ihn zum näher kommen zu überreden.
Der Streuner aber überquerte die Strasse von mir weg und beäugte mich misstrauisch.
Ich stieg aus und sprach weiter zu ihm. Er aber wollte nicht auf mich hören.....und ergriff die Flucht ....... rannte in den Busch. Als er mir seine Rückseite zukehrte sah ich, dass er frisches Blut am Hinterteil hat. Mein erster Gedanke war, dass er von jemandem mit einer Ladung Schrott vertrieben wurde.
Ich fuhr die 500 Meter nach Hause und entlud meinen Truck. Dann fuhr ich, obschon es schon kurz vor dem eindunkeln war, noch einmal los. Ich konnte mich nicht mit der Tatsache zufrieden geben, dass dieser verletzte Hund bei Temperaturen von minus 18 Grad draussen bleiben würde.
Meine Suche jedoch blieb ohne Erfolg. Frustriert fuhr ich noch bei Len und Jessy vorbei ..... vielleicht könnten wir ja gemeinsam...... aber in der Zwischenzeit war es dunkel geworden und die Chance dass wir ihn finden, wurde immer kleiner. Len sagte mir, eine Frau von Yahk (unser Nachbardorf Richtung Cranbrook) hätte auch schon versucht das Tier mit Futter anzulocken um es einzufangen. Ohne Erfolg....der Hund kam trotz Futter nicht näher.
Was muss er in seinem Leben schon alles erlebt haben.
Ich fühle mich so elend mit dem Wissen, dass er da draussen ist. Jedes mal wenn ich die Kojoten heulen höre, denke ich an ihn. Kojoten riechen verletzte Tiere über eine grosse Distanz und dann hat der Streuner keine Chance.
Ja.....auch das ist Kanada.