Mein Besuch bei den Wolfshunden......


Yamnuska Sanctuary ist eine Auffangstation für Wolfshunde in Cochrane, in der Province Alberta. Vor ein paar Wochen habe ich nach der Webseite von Northern Lights Wolfcentre in Golden gesucht, weil ich einen Besuch zu den Wölfen geplant hatte. Jetzt leitet mich Google auf die Seite von Yamnuska und da bleibe ich dann fasziniert hängen. Ich lese und klicke mich durch Informationen und Bilder der Wolfshunde.

In Kanada ist das Züchten von Hybriden verboten. Für Wolfshunde gibt es keine Papiere und sie sind beim Hundezüchterverband auch nicht anerkannt. Diese Tiere werden auf dem Schwarzmarkt verkauft....für viel Geld....

So werden Hündinnen mit Wölfen gedeckt und daraus entstehen die Wolfshunde, die dann irgendwann, irgendwo wieder freigelassen, abgegeben oder eingeschläfert werden müssen, weil die Besitzer sie nicht handeln können.

Tierheime sind nicht für diese Tiere eingerichtet und können sie aus Sicherheitsgründen meistens gar nicht aufnehmen. Aus diesem Bedürfnis entstand auch das Yamnuska Sanctuary für Wolfshunde. 

Ich hoffte auf 3 - 4 sonnige Tage und dann fuhr ich letzten Mittwoch (4. März)  nach Cochrane (in der Nähe von Calgary) um die Wolfshund Station zu Besuchen. Anstatt zu den Wölfen nach Golden, ging es kurzentschlossen nach Cochrane.

Die Sonne schien wie bestellt und ich freute mich auf meinen 3-tägigen Trip.  Aber kalt war es und sehr windig als ich durch die Prärie Richtung Calgary fuhr. Diese Strecke auf dem Highway 22 ist besonders schön. Die Rockies auf der einen Seite und die flache Prärie auf der anderen Seite.....




Ich übernachtete in Cochrane und fuhr erst am nächsten Tag zur Auffangstation raus.
Für 14.00 Uhr hatte ich mich für eine Tour und einen Vortrag einschreiben lassen. Aber ich war schon viel früher da und ich durfte auf eigene Faust das Gelände (das eingezäunt war) durchwandern......ich war natürlich auf der anderen Seite vom Zaun! 
Die Tiere leben wie in freier Wildbahn im Rudel oder in Familien, jedoch mit sicherster Umzäunung. Wölfe seien Ausbrecher, habe ich mir erklären lassen, ein normaler Zaun sei für die Tiere kein Hindernis. 
Die Wolfshunde haben überall die Möglichkeit sich in den Busch zurück zu ziehen, aber ein paar kamen dann doch neugierig zum Zaun, als ich vorbeispazierte. Ich habe jeden einzelnen begrüsst und mich bei ihm bedankt, dass er sich mir zeigte.


dieser good looking boy.....schenkt mir etwas mehr von seiner Aufmerksamkeit und er schien sich bei meinen schmeichelnden Worte auf Berndeutsch wohlzufühlen......hat er nicht ein kleines Lächeln auf dem Gesicht?.....oder bilde ich mir das nur ein......

Mit Führungen, Vorträgen zum Aufklären und einem kleinen Geschenk Shop und vorallem Spenden, finanziert sich die Station. Was ich eine ganz lustige Idee finde, im Laden gibt es von jedem Wolfshund eine spezielle Teemischung mit seinem Namen zu kaufen. Natürlich habe auch ich eine Teemischung gekauft:"Lark's Blend," plus einen Kalender. Ich werde die Station auch mit einer regelmässigen kleinen Spende unterstützen und bestimmt war ich nicht zum letzten Mal da........


meine Teemischung..... :-)

Wie gesagt, ich hatte mich für einen Vortrag im Wolfshundgehege Einschreiben lassen, wo die Tiere noch mehr als 85 Prozent Wolf im Blut haben. Diese Gehege sind abseits und für Besucher nicht zugänglich. Die Wölfe --- was sie mit diesem Prozentsatz immer noch sind --- würden zu sehr gestresst. Bevor man mit Begleitung ins Gehege geht, werden die Verhaltensregeln erklärt: keine brüsken Bewegungen, kein berühren der Tiere und so weiter. Aber.....damit man die Tiere trotzdem aus der Nähe sehen kann....wenigstens einen Teil von ihnen.....werden sie bestochen! Die höchstens 7-8 Besucher bekommen ein paar spezielle Leckerli in die Hand, die man dann den Wölfen offerieren darf. Die Besucher sitzen ruhig in einer Ecke und die Tiere kennen den Vorgang natürlich und sie wissen auch, dass sie was zum knabbern bekommen. Unser Begleiter erzählte uns, dass je nach dem woher die Wölfe kommen, sie gar keinen Kontakt zu den Menschen suchen, auch nicht für Leckerlis. Aber dann gibt es welche, die würden für ein kleines Guddi, eben schon mal den wölfischen Stolz ablegen und herkommen.


Diese ältere, scheue Wölfin zeigte sich den Besuchern nur schnell um sich gleich wieder zurück zu ziehen. Ich war berührt, von der Schönheit dieser Tiere......


Aber mein Herz zum Klopfen brachte diese schon betagte Lady. Unser Begleiter sagte, dass der weisse Wolf --- sie stand da ganz weit weg --- sich selten den Besuchern nähern würde, sie sei eine Einzelgängerin. Irgendwann während unseres 40zig minütigen Aufentaltes im Gehege, kam sie langsam hergetrabt. Sie blieb vor mir stehen und sah mir eine ganze Weile direkt ins Gesicht......ich offerierte ihr eines meiner Leckerli und sie nahm es vom Boden auf und ging zurück zu ihrem Platz. Wow.....sagte unser Begleiter nur.....  mich hat diese Aug in Aug Begegnung tief berührt.

ein bisschen erinnert sie mich an Pax.......

Als nächstes, begaben wir uns in ein Gehege mit Wolfhunde die "nur noch" 49 Prozent Wolfsblut insich tragen. Ihr "hündisches Benehmen" war offensichtlich und für Guddis taten sie alles! Wenn die Tiere es zuliessen, durfte man sie sogar streicheln....nicht über den Kopf, sondern am Hals. Da kam ich dann doch noch auf meine Rechnung, obschon es ein sehr bescheidenes Knuddeln war......


Aber auch diese scheinbar schon fast "normalen" Hunde, werden nicht zur Adoption freigegeben. Es gäbe Situationen wo sie für Hunde (unter 37Prozent Wolf)  einen Platz suchen. Aber die Auflagen und Kosten die auf einen Halter zukommen sind enorm. So sehr ich diese Wesen liebe, ich würde mir die Haltung eines Wolfhundes nicht zutrauen.......

Durchgefroren aber total glücklich fuhr ich nach fast 4 Stunden Yamnuska weiter nach Canmore, wo ich über Nacht blieb.....

2 Kommentare:

Yvonne hat gesagt…

danke fuer den tollen Bericht. Ich kann mir vorstellen, dass das ein tolles Erlebnis war.

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.