Facebook sei Dank


Bist Du auch bei Facebook? Ja aber nur ab und zu mal. Viele geben nur ungern zu, dass sie im FB rumhängen.
Ich steh dazu, ich bin bei Facebook und zwar ziemlich aktiv. Ich engagiere mich in ein paar Gruppen und finde die meisten davon auch gut. Ich poste, ich kommentiere,  ich like, wow'e und ich weine auch ab und zu. Es gibt Post's die überspringe ich ungelesen - einfach weil ich sie nicht ertrage oder weil sie mich nicht interessieren. Man muss ja nicht alles lesen um eine Meinung zu haben.
Durch die Gruppenbeteiligung habe ich auch viele neue "Freunde" gewonnen. Die meisten kenne ich nicht persönlich.  Dennoch haben sich wirkliche Freundschaften ergeben. Wir telefonieren oder schreiben "richtige" Briefe und mit Einzelnen habe ich mich sogar getroffen. Es ist also nicht alles nur oberflächlich und anonym wie man es erwarten könnte.

Natürlich, gibt es auch die anderen Reaktionen. Die, wo man sich dann einfach wieder mit jemandem auf der Liste "entfreunden" muss. Aber ist das im richtigen, realen Leben oft nicht auch nötig?
Und----es gibt Missverständnisse! Ja die gibt es vielleicht mehr, als wenn man sich gegenüber stehen würde. Wenn der Ton die Musik macht und nicht ein paar Worte so gelesen werden, wie sie vielleicht gar nicht gemeint waren. Entschuldigungen werden dann oft gar nicht mehr angenommen oder übersehen, was bei all den vielen neuen Posts schnell mal passieren kann.                               Besonders den "likes" stehe ich eher neutral gegenüber. Viele lesen doch gar nicht um was es eigentlich geht......sie liken einfach alles....... und ich bin nicht die Ausnahme! Obschon ich mir viel Zeit nehme die Bilder und Posts zu lesen, besonders von Mitgliedern die ich kenne.

Aber eines habe ich auch gelernt: nicht alles so persönlich zu nehmen.  Gerade wenn man sich aktiv in einer Gruppe bewegt, tut man sich selber Gutes,  nicht auf herbe Sprüche und eine ungehobelte Sprache zu reagieren. Man muss akzeptieren können, dass Menschen die man noch nie gelesen hat, sich plötzlich auf einem sprachlichen Level gegen einem stellen, dass man nur noch "ja Hallo" sagen kann. Spätestens dann wenn ich mich anfange zu hinterfragen, ob ich noch am richtigen Platz bin, spätestens dann höre ich auf, in dieser Gruppe zu posten. Denn ich habe ja die Wahl! Nicht bei allem was man macht  im Leben hat man die Wahl, bei FB schon.  Ohne Probleme kann ich Menschen den Rücken kehren, die meine Zeit und Beachtung nicht verdienen!
Nur gut, dass mich das wirkliche Leben nie vergisst....... :-)

In diesem Sinn danke und Feedback ist sehr willkommen!

Ein Potluck

Topfglück, so übersetzte mir Google das Wort Potluck, als ich einen deutschen Ausdruck für dieses Wort suchte. In unserer Gemeinde (Yahk) wird von Mai bis Ende Oktober, jeden letzten Samstag im Monat, ein Potluck Abendessen in der Community Hall (Mehrzweckhalle), organisiert. Ab 17.00 Uhr können die Speisen in der Küche der Halle, abgegeben werden. Ein Potluck ist eine einfache aber spannende Sache. Denn jeder der am Abendessen teilnehmen will, bringt ein warmes Gericht, einen Salat oder ein Dessert mit. Wer nichts mitbringen kann, ist trotzdem herzlich willkommen, er bezahlt dann fürs Essen fünf Dollar pro Person. Das mitgebrachte Essen wird in der Küche nochmals heiss gemacht und dann auf einem grossen Tisch ausgebreitet, wie ein Buffet.


bei der 2. Runde ist die Schlange kürzer....
In der Halle sind lange Tische und Bänke aufgestellt und jeder setzt sich irgendwo hin. Die meisten der Besucher kennen sich, sind Nachbarn. Das Wort „Nachbar“ wird ziemlich grosszügig angewendet. Denn auch wenn man – wie wir – fünfzehn Kilometer weiter aussen lebt, ist man trotzdem immer noch ein Nachbar.                                                                                                                               Die Gemeinde Yahk hat etwas mehr als einhundert Einwohner, die weit gestreut sind.
Um 17.30 Uhr wird ein Tischgebet gesprochen und dann heisst es: „The buffet is open.“
Man nimmt sich einen Teller und stellt sich geduldig in die Reihe der Wartenden, wo es meistens schon recht gesprächig zu und hergeht. Man fragt, wer was mitgebracht hat und freut sich über die vielen Köstlichkeiten. Mir ist schon beim ersten Potluck aufgefallen, dass die Leute ihre Teller nicht vollschaufeln als hätten sie die ganze Woche nichts zu essen gekriegt. Keiner hat Angst, dass er nicht genug bekommt. Denn meistens ist auch nach dem dritten Durchgang immer noch „Food“ da. Die Gerichte bestehen meistens aus Eintöpfen, Lasagne (bring ich gern mit) und Suppen. Dazu gibt es je nach Saison verschiedene Salate. Aber auch gebacken wird fleissig; Brot, Brötchen und natürlich Kuchen, Muffins und Cookies. Im Vordergrund eines Potluck steht aber das Zusammensein. Nach dem Essen wird noch für etwa ein oder zwei Stunden – je nachdem wie die Leute mitmachen - Musik gemacht, getanzt oder jemand weiss etwas Lustiges zu erzählen.

 an diesem Abend waren nicht so viele "Nachbarn" da :-)
Das Geld das dabei zusammen kommt, wird an notleidende in der Gemeinde verteilt. Einmal wurde ein zusätzlicher Potluck organisiert und es wurde um Spenden – finanziell wie materiell – gebeten. Eine kinderreiche Familie hat durch einen Hausbrand ihr ganzes Hab und Gut verloren. Das Gefällt mir hier sehr gut, die Menschen sind hilfsbereit und geben gern, auch wenn jeder nicht viel übrig hat.